Von Banken und Bänken

14 Jan

BildHeiter und fröhlich ging es zu auf dem Neujahrsempfang der SPD-Flingern am vergangenen Sonntag. Viele alte und neue Gesichter waren anzutreffen, auch gab es etliche Redebeiträge. So zum Beispiel die „Einstandsrede“ der neuen Vertreterin des hiesigen DGB, die – eher ernst und inhaltsvoll – die Politik des DGB verortete. Nach der Begrüßung durch Thomas Lange, lange schon Ortsvereinsvorsitzender der Flingeraner SPD, stellten sich u. a. auch Oliver Schreiber und Katharina Kabata als neue Wahlkreiskandidaten für Flingern und, als Highlight am Ende, der SPD-Kandidat für die Funktion des Oberbürgermeisters, Thomas Geisel, vor. Nicht fehlen durfte ein Beitrag von Martin Volkenrath, dem Urgestein der Ost-SPD in Düsseldorf. Er war es auch, der wohl unfreiwillig die größte Heiterkeit auslöste, als er mehr Banken auf den Plätzen unserer Stadt forderte. Volkenrath wäre nicht Volkenrath, hätte er nicht auch hinsichtlich dieses Versprechers noch die Kurve gekriegt: Und so beklagte er den Wegzug der Stadtsparkasse aus seinem Wirkungskreis.

Ein zentrales Thema der Redebeiträge war das Bad am Flinger Broich. Zahlreich mit Mitgliedern der Lenkungsgruppe der Bürgerinitiative „Allwetter ist netter“ vertreten, warb deren Vorsitzende, Frau Karin Wirtz, kurz und eindringlich für die Wiederherstellung des dahinsiechenden Geländes als Allwetterbad.

Motivierend und überzeugend kam dann Thomas Geisel als Schlussredner rüber. Er legte, wie alle vor ihm auch, den Finger in die Wunden, die die Herrschaft des schwarzen Langen im Rathaus erzeugt hat und bis heute unbehandelt lässt.

Ja, Düsseldorf ist eine lebenswerte Stadt, aber nach gigantischen Investitionen in ihrem Zentrum sind nun auch mal ihre Bezirke dran. Sie sind eben nicht Randbezirke eines Leuchtturms, sondern rechtfertigen überhaupt, dass es an der Kö besser ausschaut. Mit Straßenbahnen und Bussen, die häufiger fahren müssen, mit bezahlbaren Wohnungen überall und einem grundsätzlichen Umdenken bei der Gestaltung der Infrastruktur will Thomas Geisel eine Entwicklung von außen nach innen durchsetzen. Dass er dabei ganz überwiegend auf Beifall stößt, weil er zu den Menschen geht und ihnen zuhört, das spornt mit dazu an, sich voll in den bevorstehenden Kommunalwahlkampf einzubringen.

Dass die Presse im Schützenhaus am Flinger Broich nur kärglichst vertreten war, mag einige wenig erfreut haben. Das aber ist kein Grund zu verzagen. Im Gegenteil: Was nutzt ein großer schwarzer Bildschirm mit blau-gelben Streifen, wenn er einem kleinen Rechner folgt?

Natürlich zählen Bilder und Geschichten bei der Außendarstellung. Aber nur überall abgebildet zu sein reicht nicht, um ernsthafte Arbeit zu leisten. Man kann mit dieser vorgeblichen Omnipräsenz allenfalls Geschäftigkeit vortäuschen. Eben so wenig hat die Mehrheit der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer etwas davon, wenn sich die Stadtspitze mit geliehenen Funktionen ihrer Mitglieder anderenorts ziert. Dieser „Agnes-Faktor“ hemmt und hindert das Wohlergehen der meisten zugunsten Weniger. Aber die Natur lehrt uns, dass seltsame Symbiosen wenig nachhaltig sind.

Von den traditionellen Häppchen und Getränken begleitet endete der Empfang mit vielen interessanten Gesprächen unter vier, sechs und mehr Augen. Eine runde Sache, nicht spektakulär, aber wirkungsmächtig.

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